StartseiteAktuelles

Der Igel – Ein wichtiger Gast in unseren Gärten

Igelunterkünfte im Garten – Foto: Vera Hickethier
×
Igelunterkünfte im Garten – Foto: Vera Hickethier

Der Igel – Ein wichtiger Gast in unseren Gärten

Der Igel (Erinaceus europaeus) ist eines unserer bekanntesten und beliebtesten Wildtiere. Mitseinem stachligen Rücken und seiner nächtlichen Lebensweise ist er ein typischer Bewohner von naturnahen Gärten, Heckenlandschaften und Waldrändern. Doch leider hat es der kleine Insektenfresser heute nicht mehr leicht – Lebensraumverlust, Verkehr und vor allem moderne Gartentechnik setzen ihm zunehmend zu.

Lebensweise des Igels

Igel sind dämmerungs- und nachtaktive Einzelgänger. Tagsüber verstecken sie sich in Laubhaufen, unter Sträuchern oder in Holzstapeln. In der Nacht gehen sie auf Nahrungssuche: Auf dem Speiseplanstehen vor allem Insekten, Käfer, Regenwürmer, Schnecken und Larven. Besonders Nacktschnecken,die an Gemüse und Blumen knabbern, stehen oft auf dem Speiseplan. Auch Engerlinge (Käferlarven,z. B. von Maikäfern) und andere Bodenschädlinge werden von Igeln gefressen. So sorgt der Igel ganzohne Gift oder Chemie für ein gesundes Gartenökosystem in deinem Garten.

Die Tiere können erstaunlich große Strecken zurücklegen – bis zu zwei Kilometer pro Nacht –, um genügend Nahrung zu finden. Daher ist es wichtig, dass Gärten und Grünflächen miteinander verbunden bleiben: Zäune mit kleinen Durchlässen oder „Igel-Tunnel“ sind lebenswichtig.

Winterschlaf – Überleben in der Kälte

Von etwa November bis März fallen Igel in den Winterschlaf. Dabei senken sie ihre Körpertemperatur drastisch ab, der Herzschlag verlangsamt sich, und sie verbrauchen kaum Energie. Nur wer sich im Herbst genügend Fettreserven angefressen hat, überlebt die kalten Monate.

Für den Winterschlaf sucht sich der Igel ein geschütztes Quartier – ideal sind Laub- oder Reisighaufen, Holzstapel oder spezielle Igelhäuser. Werden solche Rückzugsorte im Garten angeboten, erhöht sich die Überlebenschance der Tiere erheblich.

So können wir Igel im Garten unterstützen

Ein igelfreundlicher Garten ist vor allem naturnah. Das bedeutet: weniger Ordnung, mehr Vielfalt.

- Laub und Reisig liegen lassen: Statt im Herbst alles „aufzuräumen“, sollten Laubhaufen an ruhigen Ecken liegen bleiben – sie bieten Schlafplätze und Nahrung.

- Unterschlupf schaffen: Holzstapel, dichte Sträucher oder spezielle Igelhäuser sind ideale Verstecke.

- Wasserstellen: Eine flache Schale mit frischem Wasser hilft besonders in trockenen Sommern.

- Kein Gift! Insekten- und Schneckengifte nehmen Igel indirekt über ihre Nahrung auf – mit tödlichen Folgen.

- Zäune mit Durchgängen: Kleine Öffnungen von etwa 10 × 10 cm ermöglichen den Tieren, von Garten zu Garten zu wandern. 

Gefahren im Garten – vor allem Mähroboter

Eine der größten modernen Bedrohungen für Igel sind Mähroboter. Da die Geräte meist leise und automatisch arbeiten, werden ruhende oder schlafende Igel – vor allem Jungtiere – nicht rechtzeitig erkannt und schwer verletzt oder getötet. Besonders nachts, wenn die Igel aktiv sind, stellen Mähroboter eine ernste Gefahr dar.

! Unser Appell: 

Lasst Mähroboter niemals nachts laufen.

Prüft den Rasen vor dem Mähen auf Igel.

Verwendet Modelle mit moderner Sensortechnik und klarer Hinderniserkennung – oder mäht lieber selbst tagsüber.

Der Igel braucht unsere Hilfe. Mit etwas Rücksicht und einem naturnahen Garten können wir ihm Lebensraum, Nahrung und sichere Unterschlüpfe bieten. Wer auf nächtliche Mähroboter verzichtet, Laubhaufen duldet und Gifte meidet, trägt aktiv zum Schutz dieses sympathischen Wildtiers bei.

Laubhaufen mit Plüschigel – Foto: Julia Langer
×
Laubhaufen mit Plüschigel – Foto: Julia Langer


Mitglied werden!
Werde aktiv für Mensch und Natur!