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Ölmazerate selbst gemacht

Kaltauszüge aus Pflanzenteilen – Foto: Katrin Schroeder
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Kaltauszüge aus Pflanzenteilen – Foto: Katrin Schroeder

Habt ihr schonmal Ölmazerate selbst hergestellt? Was das ist?

Das Wort "Mazerat" kommt von lat. maceratio, macerare und bedeutet "einweichen".

Wir weichen Blütenblätter oder Blätter von bestimmten Pflanzen im Kaltauszugsverfahren in Öl ein, um bestimmte, thermisch flüchtige oder instabile,Duft- oder Wirkstoffe aus den Pflanzen herauszuziehen. Das Ganze geschieht also ohne Erwärmung des Öls. Die wertvollen Stoffe und Essenzen lösen sich beim Kaltauszugsverfahren über einen Zeitraum von ungefähr zwei Wochen heraus und gehen ins Öl über. In mancher Literatur ist auch die Rede von vier Wochen, aber je länger das Öl mit den Pflanzenteilen versetzt steht, desto mehr steigt die Schimmelbildungsgefahr und manch einer sagt, dass die meisten Wirkstoffe bereits nach zwei Wochen entzogen worden sind.

Das mit den Pflanzenteilen versetzte Öl soll bei Raumtemperatur aufbewahrt werden und nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden. (Eine Ausnahme bildet das Johanniskrautöl, welches später das sogenannte Rotöl wird. Dieses soll über 4-6 Wochen unter Sonneneinwirkung am Fensterbrett stehen. Nach dem Auftragen sollen die eingeriebenen Stellen allerdings wieder vor Sonnenlicht geschützt werden, da Johanniskraut lichtempfindlich macht.)

Es empfiehlt sich Ölmazerat jeden Tag zu schwenken und falls Wasser am Deckel oder Gläserrand kondensiert, dieses abtupfen, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Nach ungefähr zwei Wochen wird das Öl die Essenzen der Blüten aufgenommen haben und die Blüten können abgeseiht werden. Je nach Blüte haben die Öle nun unterschiedliche Wirkung und können zum Beispiel der Entspannung, Wundheilung oder Mückenabwehr dienen.

Wir haben Scharfgaben-, Johanniskraut-, Mohn- und Lavendelblüten verwendet und die Blätter der Duftpelargonie, sowie des Spitzwegerichs.

  • Schafgarbenöl: als Wundversorgung, hat Wirkung auf Blutungen, wirkt krampflösend, schmerzlindernd und durchblutungsfördernd, hilft bei schwacher oder unregelmäßiger Menstruation und bei Menstruationsschmerzen, aber auch bei Kopfschmerzen und Migräne
  • Johanniskrautöl: heilend für Wunden, insbesondere Verbrennungen oder bei entzündeter Haut, unterstützt die Erneuerung von Gewebe,zur Stärkung nach Krankheit, bei Kopfschmerzen, nach Einreiben der Haut sollte Sonneneinstrahlung vermieden werden, da Johanniskraut lichtempfindlicher macht
  • Mohnöl: hilft bei trockener und strapazierter Haut und Haaren, fördert die Wundheilung, wirkt bei Schleimhaut- oder Zahnfleischentzündung, bekämpft auch Symptome von Insektenstichen und anderen Hautkrankheiten (z.B. Herpes), lindert den Schmerz, entgiftet den Körper
  • Lavendelöl: wirkt entspannend, ausgleichend, schlaffördernd, hilft bei Unruhe und Nervosität, wirkt entzündungshemmend und bei Magenkrämpfen
  • Duftpelargonienöl:  gutes Mückenabwehrmittel
  • Spitzwegerichöl: hilft bei Wunden, blauen Flecken und Prellungen, bei Insektenstichen aber auch nach Kontakt mit Brennnesseln kann Spitzwegerich vor Schwellungen und Juckreiz schützen.

Es gibt manche Menschen, die auf die eine oder andere Pflanze allergisch reagieren, also am Besten die Ölanwendung an kleiner Stelle auf der Haut testen, und erst wenn eine gute Verträglichkeit besteht, mehr auftragen.

Viel Spaß beim Nachmachen und Experimentieren!

Herzlichst, Euer Zukunftsgärtner(n)- Team

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Mohnöl – Foto: Katrin Schroeder
Mohnöl – Foto: Katrin Schroeder
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Ringelblumenöl – Foto: Katrin Schroeder
Ringelblumenöl – Foto: Katrin Schroeder



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